In aller Herrgottsfrühe um 7.00 Uhr (!!! )starteten am 4. September 15 Freundinnen und 4 Ehemänner zum Hambacher Schloss, unserem ersten Ausflug im neuen IWC Jahr.
Unterwegs wurden wir mit Sekt, Kaffee, Brezeln und Hefekranz gestärkt, so dass die meisten bei Ankunft in Hambach den Fußweg zum Schloss mühelos meisterten.
Nach einer Außenführung ums Schloss erfuhren wir allerlei über die wechselvolle Geschichte des Gebäudes. Ursprünglich im 11. Jahrhundert als Burg gebaut, wurde es in der Neuzeit schlossartig ausgebaut. Über die Salier gelangte die Burg ins Bistum Speyer, wurde im pfälzischen Erbfolgekrieg von den Franzosen niedergebrannt und war lange Zeit sogar Ruine.
Vom Eigentum des französischen Staates fiel es schließlich ans Königreich Bayern. Nach dem 2. Weltkrieg und Ende der frz. Besatzung gehörte das Schloss zum Land Rheinland-Pfalz.
So bedeutsam für die deutsche Demokratie wie die Paulskirche in Frankfurt 1848 wurde das Schloss bereits 1832 durch eine 6 tägige Protestveranstaltung. Die Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung mit der bayrischen Regierung führte zu einem Zug von 30 000 Menschen bis hinauf zum Schloss, getarnt als Volksfest, da Kundgebungen verboten waren, (dargestellt in einer Vitrine mit Playmobilfiguren in Tracht der Zeit).
Nach dem Genuss der phantastischen Aussicht über die Pfalz bis zur Rheinebene gelangten wir mit unserem Führer ins Innere des Schlosses. Es wird u.a. für Konzerte, Feste, Hochzeiten usw. genutzt.
Interessant für uns war natürlich das Museum selbst, das Lithografien, Bilder, Sprachtafeln, Zeitungen, Texte, Fahnen, Kokarden, Schärpen, Bänder und Kleidung der Zeit zeigt.
Aus den Farben der Uniformen des Lützowschen Freikorps von 1813 und den Jenaer Burschenschaften haben sich dann die deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Goldentwickelt.
Wenn Engel reisen, bleibt das Wetter so traumhaft wie es begonnen hat, so dass wir im Bilderbuchdorf Rhodt unter Rietburg im Restaurant Kastanienhof unter rankenden Reben eine herrliche Mittagspause mit Pfälzer Spezialitäten und feinen Weinschöppchen einnehmen konnten.
So gestärkt, ging es dann zur Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben. Die Villa ist eigentlich ein kleines Schloss und war Sommersitz des bayrischen Königs Ludwig I. Im Baustil des Klassizismus erbaut, hat das Gebäude zwei wundervolle Terrassen. Eine davon mit dorischen Säulen und einem herrlichen weitem Blick ins Land über die Weinberge hinweg. Das Schloss beherbergt die Wohnräume der Wittelsbacher, die wir mit einer Führerin besichtigen konnten und eine Ausstellung des deutschen impressionistischen Malers Slevogt.
Im ansässigen Bistro genießen wir das pfälzische Panorama bei Eis und Zwetschgenkuchen und lassen den Tag ausklingen.
Ohne Stau sind wir pünktlich um acht Uhr in Böblingen.
Es war ein gelungener Einstand für unsere Präsidentin Waltraud.