Bei herrlichem Wetter trafen sich 11 IW-Freundinnen, teilweise begleitet von ihren Ehemännern, in Seitzental, wo sie von der Tochter des Orgelbaumeisters Rohlf erwartet wurden.
Nach der herzlichen Begrüßung sprach die Tochter Frau Rohlf über ihren Werdegang. U.a. ist sie auch für die Betriebsführungen zuständig. Sie gab uns noch einige Informationen über die Entstehung der Firma ihres Vaters.
Im Laufe der Jahre mussten die Werkstätte umgebaut und vergrößert werden, um höhere und größere Orgel bauen zu können.
Im Betrieb arbeiten zur Zeit 8 Mitarbeiter, bei sehr großen Projekten wird die Arbeit teilweise auch in die Kirchen vor Ort verlagert.
Die Orgel werden nicht nur in Deutschland, sondern auch ins Ausland geliefert.
Die Orgel ist die Königin der Instrumente, sagte uns Frau Rohlf. Jede Orgel ist ein Einzelstück.Sie konnte uns sehr anschaulich mit vielen Details den Bau und Aufbau einer Orgel näher bringen. Auf jede Frage hatte sie eine passende Antwort.
Sie erklärte uns, wie eine Orgel funktioniert und benutzte Fachbegriffe, wie Windkanal, Drosselklappe, Keilbalg, Pfeifen, Kernspalte, Register, Luftsäule, usw. die uns nicht ganz unbekannt waren, aber mit ihrer sehr kompetenten Erklärung konnten wir doch Einiges besser verstehen.
Dann besuchten wir die Werkstätte. An der aufgebauten, noch nicht fertige Orgel, zeigte uns Frau Rohlf wieviel Handarbeit beim Bauen einer Orgel nach wie vor notwendig ist.
Jede Orgel, im Gegensatz zu anderen Musikinstrumenten, ist ganz individuell auf den jeweiligen Raum mit seinen Gegebenheiten und Möglichkeiten geschaffen. Die meisten Orgel werden aus naturbelassener Eiche, die aus dem nahen Schönbuch stammt, gefertigt. Einige Teile, zum Beispiel die Pfeifen, werden aus Fichtenholz, das die Fa. Rolhlfs aus Norditalien bezieht, hergestellt.
Vor jedem Einbau der Orgel muss an Ort und Stelle eine Schallmessung vorgenommen werden, um die akustischen Verhältnisse kennenzulernen. Nach dem Anfertigen der Einzelteile wird zuerst das ganze Instrument in der Werkstatt aufgebaut, um eventuelle Änderungen noch rechtzeitig vornehmen zu können. Nach alter Tradition wird erst nach dem Probeaufbau eine Runde Schnaps getrunken!
Der Inhaber, Herr Rohlf gesellte sich etwas später zu uns, antwortete ebenfalls auf unsere zahlreichen Fragen und spielte zum Schluss auf einer Truhen-Orgel vor. Dieses kleine Musikstück beendete einen sehr interessanten und spannenden Vortrag über Orgeln im Allgemeinen. Die Tochter bedankte sich bei uns für unsere große Interesse.
Unsere Präsidentin bedankte sich mit einem kleinen Präsent, und wir verabschiedeten uns von Frau Rohlf und ihrem Vater.
Nach der Veranstaltung ging es weiter nach Holzbronn. Mit guten Getränken, gutem Essen und netten Gesprächen saßen wir gemütlich im Biergarten der originellen Wirtschaft „Krabba Nescht“.
Vielen Dank an unsere Präsidentin, Anna Maria, für diesen schönen und informativen Nachmittag.