„Monschau, wir kommen!“
Zehn Freundinnen, die meisten mit Partner, folgten gerne der Einladung unserer Präsidentin Anna-Maria zu unserem Clubausflug vom 19. – 21. Mai 2015 in die weitgehend unbekannte Eifel.
Unser erster „Event“ auf dem Weg dorthin war der Besuch des Weinessiggutes Doktorenhof in Venningen. Bei einer sehr interessanten Führung erfuhren wir, dass zur Essigherstellung die Trockenbeerauslese der Ortega-Traube verwendet wird unter Zuhilfenahme einer „Essigmutter“. Wer bisher Essig nur als Salatwürze kannte, war überrascht über die Vielseitigkeit der Geschmacksrichtungen. Kostproben aus zarten , langstieligen Gläschen mit den poetischen Namen „Engel küssen die Nacht“ (mit Kirsche und Vanille) oder „Dein ist mein ganzes Herz“ (Blutorange und Minze) lassen erahnen, wie verführerisch die Produkte sein können und sich sogar als Aperitif anbieten.
Nach einem Zwischenstopp zum Mittagessen in Maikammer erreichten wir am Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein die alte einst weltbekannte Tuchmacherstadt Monschau an der Rur (ja, ohne h) mit schönen, gut erhaltenen und gepflegten Fachwerkhäusern und hübschem Blumenschmuck. Zur Übernachtung hatten wir uns für das kleine, 400 Jahre alte Hotel „Graf Rolshausen“ entschieden, nett geführt von einem polnischen Ehepaar, das – wie sich herausstellte – früher Ballett tanzte. Das Abendessen genossen wir in einer wunderschönen holzgetäfelten Stube im „Rur-Cafe“. Aus dem Nachtwächterrundgang am späten Abend wurde eine Stadtführung der besonderen Art, gewürzt mit kleinen Anekdoten und Redensarten. Zum Glück mussten wir niemand „um die Ecke bringen“ und auch keinem „heimleuchten“.
Die geführte Schmuggelwanderung am nächsten Tag durch das Hohe Venn im naturgeschützten Grenzgebiet zwischen Deutschland und Belgien hat dem einen oder anderen einiges abverlangt. Etlíche Kilometer über schmale Bretterstege durchs Hochmoor und mittendrin überrascht von einem heftigen Regenguss mussten bewältigt werden. Aber irgendwie hat es doch allen Spaß gemacht, zumal auch immer wieder mal die Sonne hervor kam und wir sogar über Biberdämme staunen konnten.
Nach einer wohlverdienten Ruhepause im Hotel ging es zu Fuß zur Historischen Senfmühle in Monschau. Wir erfuhren, dass zur Herstellung des Senfs, das Senfmehl eingekauft wird und zusammen mit Essig und Wasser in einen Maischebehälter kommt. Danach wird es zweimal zwischen großen Mühlsteinen durch Mahlen verfeinert. Nach unzähligen Kostproben wurde fleißig eingekauft und jeder hatte die Qual der Wahl unter den interessanten Senf-Kreationen. Anschließend erwartete uns das Restaurant „Schnabuleum“ zu einem leckeren Abendessen. In vergnügter Runde haben wir uns dann auf dem Heimweg noch einen „Schlummertrunk“ gegönnt.
Bei kühlem, aber sonnigem Wetter rumpelten wir am nächsten Morgen mit einem Bähnchen durch die Altstadt von Monschau bis hinauf zur Burg, bevor wir zum Abschluss das „Rote Haus“ des reichen Tuchmachers Scheibler besichtigen konnten mit seiner über drei Etagen freitragend gebauten Wendeltreppe aus Eichenholz und wunderschöner Einrichtung.
„Wir wär’n ja so gern noch geblieben…..“ – aber die Heimfahrt ließ sich nicht länger aufschieben, und in der Nähe von Bruchsal erwartete uns noch ein Erdbeer- und Spargelhof. Nach getätigten Einkäufen konnten wir noch gemeinsam ein leckeres Spargelgericht (was sonst?) in netter Runde genießen. Ingeborg Wirtky ließ die Tage noch einmal Revue passieren und überreichte Anna-Maria in unser aller Namen ein hübsches Gebinde vom Weinessiggut Doktorenhof. Wir alle fanden es besonders erfreulich, dass diesmal die Herren mit dabei waren, was die Freundschaft untereinander weiter vertieft hat – ein besonderes Anliegen von Anna-Maria.
Ein herzliches Dankeschön gilt unserer Präsidentin für diesen unvergesslichen, hervorragend vorbereiteten und vielseitigen Ausflug.