„Eine Zuflucht für Menschen am Rande der Gesellschaft“ nannte Manfred Ruckh, Ausrichter des Sonntagsessens in der Böblinger Landhausstraße, die Einrichtung im Haus der Diakonie. Seit 1995 gibt es das Sonntagsessen für Bedürftige. An insgesamt 25 Sonntagen zwischen Oktober und Mai laden ehrenamtliche Helfer aus Gemeinden des Kirchenbezirks Böblingen zum Mittagessen in das Haus der Diakonie und ergreifen so Partei für Bedürftige. „Vergesst nicht Gutes zu tun und mit anderen zu teilen“ zitierte Manfred Ruckh aus dem Brief des Apostels Paulus an die Hebräer und wandte sich damit an Ingeborg Wirtky vom Inner Wheel Club Böblingen, dessen Mitglieder mit einer Spende in Höhe von 6.500 Euro die neue Küche in der im Untergeschoss des alten Böblinger Arbeitsamtes untergebrachten Einrichtung ermöglicht haben. Insgesamt hatten die Mitglieder damit in den letzten drei Jahren über 10.000 Euro aus den Erlösen des jährlichen Schnäppchenmarktes und anderer Benefiz-Veranstaltungen in die Sanierung dieser so dringend benötigten sozialen Einrichtung gesteckt. Die Räumlichkeiten pränsentierten sich bei der offiziellen Übergabe der Küche am Sonntag dann auch hell und licht: Neben Dekan Bernd Liebendörfer war auch der für die Diakonie zuständige Waldenbucher Pfarrer Georg List unter den Festgästen. Dekan Liebendörfer bedankte sich im Namen der Diakonie für die großzügigen Spenden und freute sich, dass etwas, dass aus sich selbst gewachsen ist, so eine große Wertschätzung erfährt. Denn eigentlich wäre das Sonntagessen nicht über ein halbes Kalenderjahr geplant gewesen, aber mit der Zahl der „kochwilligen Gruppen“ konnten die Termine erweitert werden. Aber nicht nur die offziellen Gäste spendeten Dank, auch die Besucher waren voll des Lobes. „Fast wie in einer Familie sei dies Essen.“ Sagte einer der besucher, der aus seiner Drogenabhängigkeit trotz aller Bemühungen nicht herausfindet und dankbar ist über einen Ort der Geborgenheit. Für den Inner Wheel Club Böblingen, einer von insgesamt 3.600 Clubs in über 100 Ländern weltweit, war die Sanierung der Küche und des Speiseraumes der Diakonie eines ihrer großen Projekte in den vergangenen Jahren. Bis Ende April werden an die 25 ehrenamtliche Gruppen aus Kirchengemeinden verschiedener Konfessionen und ein Gastronom aus Renningen die neue stabile und funktionstüchtige Küche mit Freude nutzen. Neben dem guten Essen ist den zahlreichen Gästen die freundliche Bedienung und das kameradschaftliche Miteinander besonders wichtig. Denn satt werden ist das eine, sich anerkannt und geborgen fühlen das andere. Das beides in beim Sonntagsessen der Diakonie nun noch ein wenig besser gelingt, dazu tragen die neue Küche und die sanierten Räumlichkeiten das ihre bei.